Der Golden Record fasst Datensätze einer Entität zusammen, welche sich auf das gleiche Objekt in der realen Welt beziehen, z.B. auf die gleiche Person oder das gleiche Unternehmen.
Wir unterscheiden grundsätzlich vier allgemeine Fälle, wie ein Golden Record konzipiert werden kann. Die Fälle können natürlich alle kombiniert eingesetzt werden. Der Übersichtlichkeit und Einfachheit wegen, sind die 4 Fälle jeweils in ihrer Grundform aufgeführt.
Simple Golden Record
Wenn du Stammdaten (engl. Master Data) integrierst, ist es zu empfehlen einen Golden Record zu bilden. Dadurch erhältst du eine Persistent ID (PID). Die PID wird in die Quellsysteme zurückgespielt und identifiziert ein Objekt, wie einen Kontakt, eindeutig über Systeme hinweg. In der zentralen Plattform hast du einen einheitlichen Blick auf deine Stammdaten. Dort kannst du die Orchestrierung deiner Stammdaten steuern.
Technische Umsetzung
Für die Umsetzung wird die DataEngine als ETL-Layer benötigt. Über die HubEngine werden die Entitäten in Source Module in der DataEngine synchronisiert. Der Golden Record in einem eigenen Modul abgebildet. Dem Datensatz eines Golden Records sind die Source Records nun (über Relationen) zugeordnet. Welche Informationen auf den Golden Record übernommen werden, kann in Workflows frei definiert werden.
Die Zuordnung bzw. Erstellung des Golden Records, also das Record Linkage, erfolgt entweder über einen dritten Anbieter, wie Dun & Bradstreet, oder über Workflows. Eine einfache Regel könnte beispielsweise sein, dass Source Records mit der gleichen E-Mailadresse einem Golden Record zugeordnet werden.
Der Golden Record kann dann in Quell- und Zielsysteme eingespielt werden. Alternativ kann auch die ID des Golden Records als PID genutzt werden und nur diese wird in die Quellsysteme zurückgespielt. So kann ein Datensatz über mehrere Systeme hinweg eindeutig über die PID identifiziert werden.
Master Data and Transaction Data
Vom Golden Record zu Customer 360. Wenn du im Golden Record nicht nur Stammdaten zusammenführst, sondern ihm auch Transaktionsdaten zuordnest, erhältst du einen 360 Grad Blick auf deine Kunden. Zentral an einer Stelle hast du alle relevanten Informationen verfügbar und sichtbar. Dadurch entfallen Kosten für Informationsbeschaffung und du hast eine vollständigere Sicht, womit du fundiertere Marketing- und Vertriebsentscheidungen treffen kannst.
Technische Umsetzung
Die grundsätzliche technische Umsetzung bleibt gleich wie beim Simple Golden Record. Wir fügen einzig noch Transaction Data dem Golden Record hinzu. Dafür wird pro System, aus dem Transaktionsdaten übertragen werden sollen, jeweils ein weiterer HubEngine Plan und ein weiteres Source Modul in der DataEngine benötigt. Hinzu kommt ein weiteres Modul, welches die Transaktionsdaten (gleicher Entität) bündelt und dem Golden Record zuordnet (über Relationen).
Golden Record Enrichment
Natürlich kannst du den Golden Record durch einen externen Datenservice wie Dun and Bradstreet validieren und anreichern lassen. Neben dem Golden Record ist es genauso möglich, die Daten der Source Modules zu validieren und anzureichern. Du kannst die Source Modules und den Golden Record auch mit jeweils verschiedenen Daten anreichern. Den Golden Record mit den wichtigen, welche zentral verfügbar sein sollten. Die Source Modules mit denjenigen, welche du in die Quellsysteme zurückspielen möchtest. So stehen dir z.B. Financial oder Risk Data zum Anreichern zur Verfügung. Die Qualität deiner Daten steigt bereits schon durch die Bildung des Golden Records, mit Datenvalidierung und -anreicherung jedoch noch deutlich mehr. Dadurch erhältst du eine noch bessere und vollständigere Sicht auf deine Kunden – für fundiertere Marketing- und Vertriebsentscheidungen.
Technische Umsetzung
Die grundsätzliche technische Umsetzung bleibt gleich wie beim Simple Golden Record. Wir reichern den Golden Record nun zusätzlich noch um weitere Daten von einem Drittanbieter, wie Dun & Bradstreet, Omikron Data Solutions oder die Deutsche Post, an. Die Anbindung an den Datenanbieter findet nativ über die DataEngine statt. Damit kann die Datenqualität nochmals um ein vielfaches erhöht werden. Der angereicherte Golden Record wird dann in die Quell- und Zielsysteme weitersynchronisiert. Falls sich die Daten beim Drittanbieter aktualisieren, werden die Änderungen direkt in die DataEngine gepusht und von dort in Echtzeit weitersynchronisiert.
Multi Golden Record
Der Multi Golden Record bezieht sich darauf, dass nicht nur eine Entität, wie z.B Kontakte, einen Golden Record bilden, sondern auch noch eine zweite Entität – wie Unternehmen. Die Besonderheit liegt nun darin, dass beide Golden Records in Beziehung zueinander gesetzt werden. Beide Golden Records erhalten jeweils ihre eindeutigen PIDs. Der Golden Account hat eine 1:n Relation zu Golden Contacts. Ein Golden Account kann einem oder mehreren Golden Contacts zugeordnet sein. Die häufigste Kombination des Multi Golden Records ist die von Golden Accounts und Golden Contacts. Jedoch sind theoretisch auch andere Kombinationen denkbar, je nach Anwendungsfall. Die darunterliegende Logik ändert sich dadurch nicht.
Technische Umsetzung
Technisch gesehen bilden wir wie im Simple Golden Record zuerst unabhängig voneinander Golden Records unterschiedlicher Entitäten (z.B. Contacts und Accounts). Anschließen erstellen wir Relationen zwischen beiden Golden Record Entitäten. Dies passiert auf Basis der Relationen zwischen den Entitäten der Source Records. Wir leiten die Relationen der beiden Golden Record Entitäten also aus den Relationen der Source Entitäten ab bzw. fassen diese im Golden Record zusammen.
Zusammenfassung
Natürlich können auch alle vier Fälle beliebig miteinander je nach Anwendungsfall und Geschäftsprozessen kombiniert werden. So können Multi Golden Records auch Transaktionsdaten zugewiesen werden. Die technische Grundlage für die Erstellung bildet die Marini Integration Platform. Dort können Stammdaten gebündelt und transformiert werden.
Weitere Ressourcen zum Golden Record findest hier: